Vorteile

  1. Gesünder wohnen, lernen, arbeiten und schlafen durch eine kontinuierliche Versorgung mit frischer Außenluft.
  2. Für Allergiker: Pollen, Sporen und (Fein)Staub werden durch hochwertige Filter aus der Außenluft gefiltert. Der im Raum befindliche Staub wird durch den Abluftstrom kontinuierlich abgeführt.
  3. Insekten bleiben draußen.
  4. Sie können die frische, gesunde Luft von der straßenabgewandten, unbelasteten Gebäudeseite ansaugen.
  5. CO2 und Schadstoffe werden abgeführt (Emissionen aus Möbeln, Klebstoffen, Haushalts-Chemikalien wie beispielsweise Formaldehyd).
  6. Gerüche aus Räumen mit Geruchsquellen (Küche, Bad, WC) werden direkt abgeführt.
  7. Die gesicherte Abfuhr von Feuchte verhindert Schimmelschäden.
  8. Das Milbenwachstum wird eingeschränkt.
  9. Lüftungswärmeverluste werden um ca. 70 % gesenkt. Senkung des Heizwärmebedarfs um ca. 16 kWh/m² Bruttogrundfläche (BGF) bzw. Einsparung von ca. 25 kWh/m² Nutzfläche an Heizenergie (2,5 Liter Heizöl bzw. 5 kg Pellet pro m² Nutzfläche).
  10. Noch effizienter als eine Wärmepumpe. Mit einer Kilowattstunde Strom können ca. 6 bis 14 kWh Wärme eingespart werden.
  11. Mittels Erdwärmetauscher nutzen Sie Umweltwärme zur Vorwärmung der Außenluft im Winter bzw. zur Abkühlung im Sommer kostenlos.
  12. Die Fenster können geschlossen bleiben – müssen es aber nicht. Wenn Sie die Lust verspüren die Fenster zu öffnen, können Sie das jederzeit tun. Sie werden aber bemerken, dass Sie vom allem im Winter diese Lust nur selten verspüren!
  13. Keine Zugluft und kein Auskühlen der Raumluft durch Fensterlüftung.
  14. Schutz vor Außenlärm (Straße usw.) und damit ein ruhiger und erholsamer Schlaf bei bester Luftqualität.
  15. Keine Gefahr, beim Verlassen des Hauses zu vergessen, dass noch ein Fenster geöffnet ist.
  16. Erhöhter Einbruchsschutz durch geschlossene Fenster.
  17. Komfortgewinn und Zeitersparnis, da Sie sich nicht mehr ums Lüften kümmern müssen.
  18. Gebäudequalität A++ (Passivhaus), A+ und A sind nur mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung erreichbar.
  19. Hohe Förderungen (Direktförderung und Verbesserung des Energiekennwertes "Heizwärmebedarf")
  20. Werterhaltung des Gebäudes (Verkaufswert).

Vorbehalte und Grenzen

Wie bei jeder neuen Technik, die nur wenige persönlich kennen, gibt es Vorbehalte und unberechtigte Vorurteile. Auf der anderen Seite sind übersteigerte Erwartungen bzw. falsche Versprechen Anlass für Enttäuschungen. Eine Komfortlüftung ist an sich nur dafür vorgesehen, verbrauchte Innenraumluft durch frische, auf Behaglichkeitsniveau vorgewärmte Außenluft zu ersetzen.

Abbildung: Noch gibt es bei Komfortlüftungen Vorbehalte und unberechtigte Vorurteile.

Vorbehalte

  1. Fenster müssen geschlossen bleiben!?
    Stimmt nicht! Sie können die Fenster jederzeit und so lange Sie wollen geöffnet halten. Bei einer Komfortlüftungsanlage werden Sie im Winter aber nur selten das Bedürfnis haben, die Fenster zu öffnen.
     
  2. Wir lüften sehr gerne und außerdem wohnen wir im Grünen!?
    Auch wenn Sie noch so gerne lüften, werden Sie sich in der Nacht eher nicht alle zwei Stunden den Wecker stellen, um das Schlafzimmer zu lüften, wie es für eine hygienisch einwandfreie Raumluft ohne Komfortlüftung notwendig wäre. Und außerdem, was machen Sie, wenn Sie nicht zu Hause sind? Wer lüftet die Feuchtigkeit aus Betten und Handtüchern und die Ausdünstungen aus Teppichen und Möbeln ab? Die beste Luft im Grünen nützt Ihnen nichts, wenn Sie nicht in den Raum gelangt.
     
  3. Eine Lüftungsanlage bewirkt trockene Raumluft!?
    Es macht keinen Unterschied, ob die Luft beim Fenster oder durch die Lüftungsanlage in den Raum kommt. Wenn Sie richtig und ausreichend über die Fenster lüften, wird sich dieselbe Luftfeuchtigkeit einstellen wie bei einer Lüftungsanlage. Wichtig ist allerdings ein bedarfsgerechter Betrieb der Komfortlüftung. Bei besonderen Anforderungen an eine höhere Raumluftfeuchte im Winter können Sie sich bewusst für Lüftungsgeräte mit Feuchterückgewinnung entscheiden. Mit diesen Geräten erreichen Sie höhere relative Luftfeuchtigkeiten als bei einer entsprechenden Fensterlüftung. Auch ohne Feuchterückgewinnung haben Sie immer noch die Möglichkeit, mit einer hygienisch einwandfreien, zusätzlichen Luftbefeuchtung Abhilfe zu schaffen.
     
  4. Eine Lüftungsanlage wirbelt den Staub auf!?
    Das Gegenteil ist der Fall! Durch die Luftfilterung gelangt deutlich weniger Staub in den Raum. Wichtig ist dabei allerdings eine hohe Filterqualität, wie sie bei Komfortlüftungen gefordert wird. Der Luftaustausch erfolgt so sanft, dass Sie keine Zugluft verspüren. Die Praxis zeigt, dass weniger Staub gewischt werden muss.
     
  5. Eine Lüftungsanlage ist laut!?
    Wenn eine Lüftungsanlage zu laut ist, ist sie falsch geplant oder installiert – eine Komfortlüftungsanlage verrichtet ihren Dienst ohne störende Geräuschbelästigung. Komfortlüftungsanlagen haben auch nichts mit einem lauten Abluftventilator im Bad oder WC, noch mit lauten Klimaanlagen in Lokalen oder Büros zu tun. Dank schallgedämmten Lüftungsgeräten und richtig gesetzten Schalldämpfern merken Sie außer frischer Luft nichts von der Lüftungsanlage.
     
  6. Eine Lüftungsanlage ist ein Haustelefon!?
    Auch die besten Ohren werden durch die Lüftungsleitungen nichts vom Nebenraum mitbekommen. „Telefonie-Schalldämpfer“ oder entsprechende Rohrleitungslängen vermiesen jedem „Spion“ die Freude. Das Schalldämmmaß durch die Luftleitung wird so bemessen, dass es höher ist als das der Zwischenwand bzw. der Zwischentür.
     
  7. Eine Lüftungsanlage bewirkt „Zugluft“!?
    Die Luft wird so langsam in den Raum eingebracht, dass Zugerscheinungen nicht auftreten können. Eine konventionelle Radiatorenheizung erzeugt ein Vielfaches an Luftbewegung einer Komfortlüftung.
     
  8. Ich will kein Passivhaus bauen!?
    Für den Einbau einer Lüftungsanlage müssen Sie nicht unbedingt ein Passivhaus bauen. Eine Lüftungsanlage ist bei allen heutigen Baustandards sinnvoll. Passivhäuser (A++) bzw. Gebäude der Kategorie  A+ und A nach dem österreichischen Energieausweis benötigen jedoch immer eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, um die niedrigen Energiekennwerte zu erreichen.
     
  9. Die Lüftungsanlage hat negative Auswirkungen auf die Ionisation der Luft!?
    Ein guter Luftaustausch hat positive Auswirkungen auf die Ionisation der Luft. In Wohnungen mit einer Komfortlüftung werden durchwegs bessere Ionenwerte gemessen. Einen hohen Einfluss auf die Ladungsveränderung der Luftionen haben die Raumoberflächen (z. B. Teppiche) und elektronische Geräte (z. B. Bildschirme).
     
  10. Die Luftleitungen sind hygienisch bedenklich!?
    Horrorbilder von stark verschmutzten Lüftungsleitungen in schlecht gewarteten Lüftungsanlagen von Büros und Hotels sind vielen bekannt. Diese haben aber nichts mit den Luftleitungen einer Komfortlüftungsanlage zu tun. Es werden nur glatte Rohrleitungen verwendet und es wird großer Wert auf die spätere Reinigbarkeit gelegt. Hochwertige Filter verringern den Eintritt von Verschmutzungen von außen sehr. Bei regelmäßigem Filtertausch gibt es keinerlei Anlass für hygienische Bedenken.
     
  11. Eine Wohnraumlüftung macht nur bei dichten Gebäuden Sinn!?
    Eine Lüftungsanlage macht auch in nicht ganz dichten Gebäuden (Altbauten) Sinn. Die volle energetische Effizienz kann eine Komfortlüftung jedoch erst in sehr luftdichten Gebäuden entfalten. Denn nur von der Luft, die über das Gerät ausgetauscht wird, kann die Wärme zurückgewonnen werden. Übrigens ist Ihre "Goretex-Jacke" auch luftdicht, aber nicht dampfdicht. So sollte es auch beim Gebäude sein.
     
  12. Immer noch mehr Technik!?
    Eine Komfortlüftung bedeutet zwar zusätzliche Haustechnik - aber eine recht einfach zu bedienende. Wenn "A" gesagt wird (was auch die Bauordnung vorschreibt) und Gebäude abgedichtet werden, muss man auch "B" sagen und die notwendige Luftmenge zuführen. Ohne diese Technik ist hygienische Raumluft und ein energiesparendes Gebäude der Kategorie A++, A+ bzw. A nicht wirklich möglich.
     
  13. Eine Lüftungsanlage benötigt viel Strom!?
    Eine Lüftungsanlage mit Erdwärmetauscher für ein Einfamilienhaus benötigt bei einem Ganzjahresbetrieb ca. 300 - 600 kWh pro Jahr. Dies entspricht Jahreskosten von 50.-- bis 120,-- Euro je nach Stromtarif. Wird die Anlage nur in der Heizperiode betrieben, halbieren sich die Stromkosten. Dem stehen, abgesehen von der fühlbar besseren Raumluft, wesentlich höhere Einsparungen an Heizenergie von ca. 375 Liter Heizöl oder 800 kg Pellets gegenüber. Bei einem regelbaren elektrischen Frostschutzregister kommen noch ca. 100 kWh Strom pro Jahr hinzu.
     
  14. Ich darf keinen Dunstabzug nach außen machen!?
    Grundsätzlich kann man einen Dunstabzug mit einer kombinierten Nachströmöffnung auch direkt nach außen führen. Dies wird aber nicht empfohlen. Die Kombination Komfortlüftung und Umlufthaube mit Fettfilter hat sich wesentlich besser bewährt und auch Skeptiker überzeugt.
     
  15. Ich darf keine Feuerstelle im Wohnraum haben!?
    Mechanische Wohnraumlüftungen und Feuerstellen im Wohnraum schließen sich nicht aus. Die Feuerstelle muss jedoch entweder raumluftunabhängig betrieben werden, oder über eine Sicherheitseinrichtung verfügen.
     
  16. Eine Lüftungsanlage macht die Luft steril!?
    Komfortlüftung machen die Luft nicht steril, sondern sauberer – es werden problematische Luftinhaltsstoffe wie gesundheitsschädlicher Feinstaub oder Allergene aus der zugeführten Luft gefiltert. Alle anderen gasförmigen Luftbestandteile bleiben erhalten. Studien zeigen, dass die Bewohner mechanisch belüfteter Häuser weniger Atemwegsbeschwerden haben als Bewohner vergleichbarer  „natürlich“ belüfteter Häuser.
     
  17. Ich kann mir keine Komfortlüftung leisten!?
    Der durchschnittliche Mitteleuropäer verbringt etwa zwei Drittel seiner Lebenszeit in der Wohnung. Eine Komfortlüftung ist daher an sich eine Frage von Komfort, Gesundheit und Lebensqualität und die Komfortlüftung entzieht sich damit streng genommen einer einfachen Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Immer gesunde frische Luft sollte ebenso wie der Anspruch auf ein immer wohlig warmes Heim selbstverständlich sein. Denn eine Heizung bzw. ein warmes Haus amortisiert sich im klassischen Sinne ebenfalls nicht. Langfristig ist die Wertsicherung des Gebäudes das wirtschaftlich entscheidende Argument. Näheres zu diesem Thema finden sie unter Wirtschaftlichkeit.

Grenzen

  1. Eine Komfortlüftung ist keine Klimaanlage!
    Häufig glaubt man, dass hinter dem Begriff Komfortlüftung eine Klimaanlage steckt. Das ist nicht der Fall. Eine Klimaanlage sorgt für den Luftaustausch, regelt die Feuchtigkeit und kann den Raum heizen und kühlen. Diese Funktionalität ist teuer in der Anschaffung und aufwändig im Betrieb. Damit hat eine Komfortlüftung nichts zu tun. Eine Komfortlüftung sorgt ausschließlich für einen konstanten und energieeffizienten Luftaustausch. Die zugeführte Luft wird weder aktiv befeuchtet (nur eventuell Feuchterückgewinnung) noch gekühlt. Sie wird lediglich im Sommer mittels des kühleren Erdreichs vortemperiert. Dadurch bleibt die Raumluft im Sommer länger kühl. Eine Komfortlüftung ersetzt daher keinesfalls den baulichen sommerlichen Wärmeschutz!
     
  2. Luftheizung nur bei "echten Passivhäusern" möglich!
    An sich ist Luft nicht besonders geeignet, um Wärme zu transportieren. Nur wenn sie eine minimale Heizleistung (unter 10 W/m²) benötigen, d.h. ein Passivhaus haben, ist auch eine reine Luftheizung möglich. Diese Gebäudequalität muss aber tatsächlich gewährleistet sein, da sonst im Extremfall einzelne Räume nicht ausreichend beheizbar sind. Eine Luftheizung dient vor allem der Kostenreduktion, da auf eine „normale“ Beheizung mittels Radiator-, Fußboden- oder Wandheizung verzichtet werden kann. Durch die Koppelung der Heizfunktion an die Luftmenge kann die Luftmenge an sehr kalten Tagen jedoch nicht mehr optimal an den Bedarf (anwesend oder abwesend) angepasst werden. Eine reine Luftheizung wird daher nicht empfohlen. Kombisysteme mit einem kleinen wassergeführten Verteilsystem sind für hocheffiziente Einfamilienhäuser die erste Wahl.
     
  3. Störende Außengerüche werden bei üblichen Filtern nicht beseitigt!
    Wenn der Bauer nebenan seine Felder düngt oder der Nachbar im Winter Koks verfeuert, werden zwar die Russpartikel entfernt, nicht aber der Geruch.  Dazu wären Gasfilter (Aktivkohlefilter) notwendig, die aber teuer sind und nur über eine kurze Standzeit verfügen. Sie werden bei der Komfortlüftung daher nur selten eingesetzt. Bei großen Anlagen (Mehrgeschosswohnbau, Schulen usw.) schaltet ein Luftqualitätssensor gegebenenfalls die Lüftungsanlage aus.
     
  4. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist keine ausreichende Maßnahme gegen passives Rauchen!
    Tabakrauch ist auch bei einer Lüftungsanlage riechbar. Da eine kontrollierte Wohnraumlüftung nur mit den hygienisch notwendigen Luftmengen arbeitet, kann sie diese enorme Geruchs- und Schadstoffbelastung nicht abführen.
     
  5. Sorgsamer Umgang mit Baustoffen, Einrichtung und Reinigungsmitteln ist auch bei Gebäuden mit Komfortlüftungen notwendig. Konkret bedeutet das, für den Innenraum nur Materialien und Stoffe auszuwählen, die wenige oder keine Schadstoffe an die Raumluft abgeben. Im Idealfall besitzen diese Materialien sogar ein Umweltzeichen. Eine Komfortlüftung lindert die Problematik, indem sie Schadstoffe verstärkt aus den Räumen hinaus transportiert. Die Lösung ist jedoch, schon die Entstehung von Schadstoffen im Innenraum zu verringern bzw. zu vermeiden.
     
  6. Jeder Raum muss zumindest ein öffenbares Fenster haben!
    Auch bei einer mechanischen Lüftungsanlage muss jeder Raum zumindest ein öffenbares Fenster haben, da die Luftmenge der Lüftungsanlage auf die hygienisch notwendige Luftmenge im Winter dimensioniert wird. Im Sommer sind aufgrund der höheren Außenluftfeuchten teils deutlich höhere Luftmengen notwendig die dann durch zusätzliche Fensterlüftung bereitgestellt werden können. Nur bei Vollklimaanlagen sind Räume ohne öffenbare Fenster möglich.